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Der Tempelritterorden am nördlichen Harz

Eine der wohl ältesten Niederlassungen der Templer im deutschen Raum wird in Süpplingenburg vermutet. Dieser Ritterorden, dessen voller Name „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“ lautet, wurde im Jahr 1118 infolge des Ersten Kreuzzuges gegründet. Er war der erste Orden, der die Ideale des adligen Rittertums mit denen der Mönche vereinte, zweier Stände, die bis dahin streng getrennt waren. Die Tempelritter wurden die militärische Eliteeinheit des Papstes und unterstanden diesem direkt.

Der Ritterorden gründete überall wo der Christliche Glaube praktiziert wurde Niederlassungen. Diese wurden als Kommende oder Komturei bezeichnet und waren nicht nur Ordensniederlassungen sondern auch Verwaltungs- und Wirtschaftseinheiten.

  Süpplingenburg Stammsitz von Lothar III. - Archiv Sternal  

Unmittelbar an der alten Salzstraße gelegen hatte das Dorf Süpplingenburg bei Königslutter im Mittelalter eine bedeutende strategische und wirtschaftliche Bedeutung. Der Name des Ortes ging aus einer Burganlage hervor, nach der sich auch das Adelsgeschlecht, aus dem Sachsenherzog und Kaiser Lothar III. hervorging, benannte. Bereits König Lothar soll die grundlegende Schenkung an die Templer im Jahr 1130 vorgenommen haben, beurkundet ist aber erst eine weitere Schenkung im Jahr 1173. Die Niederlassung Süpplingenburg entwickelte sich im Laufe der Jahre einer der bedeutendsten Ordenshäuser. Die Ursache dafür lag unter anderem darin, dass verschiedene Mitglieder der herzoglich braunschweigischen Familie dem Templerorden beitraten und somit den Orden besonders bedachten. Nachgewiesen sind umfangreiche Schenkungen durch Herzog Heinrich dem Löwen. Als Dank für die Unterstützung des Ordens auf seiner Heilig-Land-Fahrt im Jahr 1172 kaufte er unter anderem Waffen und schenkte 1.000 Mark in Silber an die Templer. Teil der Schenkungen Heinrichs den Löwen waren der durch Lothar III. 1130 gegründete St. Johannes-Kollegiatstift und die Burg Süpplingenburg selbst, sowie die St. Matthäus-Kirche in Braunschweig. Im Jahr 1173 wurde das Stift so in die Templerniederlassung "St. Mariae in Süpplingenburg" umgewandelt.

Unter Provinzmeister Friedrich von Alvensleben war im Jahr 1301 Süpplingenburg Haupthaus der deutschen Ordensprovinz. Alvensleben wurde als Komtur von Süpplingenburg von Herzog Otto von Braunschweig abgelöst, der in dieser Eigenschaft 1304 urkundete. Zum Zeitpunkt der Aufhebung des Templerordens im Jahr 1312 unterstand die Komturei noch immer Herzog Otto von Braunschweig. Er war das letzte Hausoberhaupt von Süpplingenburg und ist bis 1328 urkundlich nachweisbar. Nachfolger im Besitz der Güter der Süpplingenburger Komturei wurden die Johanniter.

Auch in Halberstadt befand sich eine Komturei des Tempelordens, es wird angenommen dass es die älteste in Mitteldeutschland war.
Konrad von Krosigk war von 1201 bis 1209 Bischof von Halberstadt. In diese Zeit fallen die ersten Nachrichten vom Wirken des Tempelordens in Halberstadt. Bischof Konrad schloss sich im Jahr 1202 in Venedig dem Heer des Vierten Kreuzzugs an, der in der Eroberung von Konstantinopel gipfelte. Von diesem Kriegszug brachte er nicht nur Schätze und wertvolle Reliquien mit, sondern auch die Überzeugung die Templer in Halberstadt ansiedeln zu müssen. Im Jahr 1205 übereignete Bischof Konrad dem Templerorden das Haus des heiligen Burchard (Bischof Burchard I. von Halberstadt).

Im Jahr 1206 hatte der Bischof den Zisterzienserinnenorden zur Einführung in seine Diözese das Kloster samt Kirche von St. Jakob zugewiesen. Im Jahr 1208 veranlasste Konrad einen Gütertausch zwischen Zisterzienserinnen und Templern. Bei diesem beurkundeten Gütertausch wird das Kloster St. Jakob als „außerhalb der Stadtmauern gelegen“ beschrieben. Die Tempelritter wurden also von innerhalb der Stadtmauern nach außerhalb der Stadtmauern umgesiedelt – sie sollten wohl als elitäre Militäreinheit zusätzlich die Stadt schützen. Die vom Bischof Konrad darüber ausgestellte Urkunde, liefert auch Informationen zum damaligen Stand der Organisation des Templerordens in Deutschland.

Dementsprechend existierte zu Beginn des 13. Jahrhunderts noch keine selbständige Ordensprovinz für die deutschen Besitzungen – die Genehmigung für den Gütertausch musste in Frankreich eingeholt werden; für Deutschland amtiert lediglich ein Provisor.
Die Templerniederlassung außerhalb der Stadtbefestigung wurde schnell zu einem Komplex von Gebäuden, der auch befestigt wurde. Dazu kam ein bis zum 26.04.1306 ständig anwachsender Besitz von Gütern in der Region: Quenstedt, Ergstedt, Niendorf, Wehrstedt, Ströbeck, Harsleben und viele mehr. Die Existenz dieser Halberstädter Komturei endete nach rund 100 Jahren am 26.04.1306. Die Ordensniederlassung war in große finanzielle Schwierigkeiten geraten, was Provinzmeister Friedrich von Alvensleben veranlasste, die gesamte Kommende samt aller Güter an die Brüder von Vrekeleben für 950 Mark Stendaler Silber zu verkaufen.

Oschersleben (Bode) ist eine Stadt in der Börde, die im Mittelalter kirchlich zum Bistum Halberstadt und weltlich zum Fürstbistum Halberstadt gehörte. In einer Urkunde über den Verkauf der Komturei Halberstadt im Jahr 1306 wird auch eine Komturei der Templer in Aschersleben genannt. Als Komtur wird Ulrich von Oschersleben genannt. Es ist anzuzweifeln, dass im 13. Jahrhundert auf so engem Raum zwei Komtureien bestanden haben, woraus man den Schluss ziehen könnte, dass die Oscherslebener Niederlassung die Halberstädter ersetzt hat oder ihr nachgefolgt ist.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1362 erlaubt die Lokalisierung der Templerniederlassung. Mit diesem Schriftstück übereignet Bischof Ludwig von Halberstadt den Affeburgern eine halbe Hufe im Oscherslebener Felde. Dieses setzte sich zur damaligen Zeit aus drei Teilmarken, Emmeringfeld, Stadtfeld und Brandsleber Feld, zusammen. Wie eine Urkunde von 1721 angibt, befand sich das Templerhaus in Emmeringen. Es kann somit angenommen werden, dass die Templerkomturei Oschersleben und der Emmeringer Tempelhof identisch sind.

Weitere Informationen: Die Süpplingenburg

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2013