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Die Ludolfinger

Die Ludolfinger (neudeutsch auch Liudolfinger), waren ein altes sächsisches Adelsgeschlecht, das mit der Kaiserkrönung von Otto I. auch zur Herrscherdynastie wurde und ab diesem Zeitpunkt auch als Ottonen bezeichnet wird. Besonders im 10.Jahrhundert waren die Ludolfinger das mächtigste und bedeutendste Adelsgeschlecht im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Begründer und Namensgeber für die Ludolfinger war Sachsenherzog Ludolf, mütterlicherseits ein Urenkel von Karl dem Großen und väterlicherseits Urenkel von Wittekind. Ludolf soll in Brunshausen, heute Stadtteil von Bad Gandersheim, geboren sein, wo sein Großvater Bruno das Kloster erbaut haben soll. Beurkundet ist hierüber aber nichts. Tatsache ist aber, dass Ludolf nach dem Vertrag von Verdun im Jahre 843, von seinem Vetter Ludwig dem Deutschen die sächsische Herzogwürde und das Land an der Gande erhielt. Zehn Jahre später, also 853, sollen Herzog Ludolf und seine Gemahlin Oda das Stift Gandersheim gegründet haben.

Das damalige ostfränkische Reich hatte noch alle Hände voll zu tun, die widerspenstigen Sachsen zu Christianisieren. Hauptstoßzentrum dafür war Corvey, wo Herzog Ludolfs Bruder Abt war. Seine Schwester Addila war Äbtissin der gelehrten und hochangesehenen Nonnenabtei in Herford, wo auch seine Töchter erzogen und unterrichtet wurden. Drei seiner Töchter waren dann nacheinander Äbtissin in dem von ihm gegründeten Stift Gandersheim. Die jüngste Tochter Luitgarde aber war vermählt mit Ludwig dem Jüngeren, einem Sohn von König Ludwig dem Deutschen. Diese Verbindung zum Königshaus machte sich Ludolf zu Nutze. Er erlebte zwar die Vollendung seiner Stiftung nicht mehr, hatte aber vor seinem Tod mit dem König ein Bündnis geschlossen, das seiner Familie das Lehn- und Erbrecht an seinen Besitzungen für alle Zukunft versprach. Gandersheim aber erhielt die Rechte eines freien Reichsstifts und stand unter der unmittelbaren Oberhoheit des Papstes.

Des Herzogs ältester Sohn Bruno gilt 861 als Gründer von Braunschweig. Sein jüngster Sohn, mit Namen Otto, wurde nach dem frühen Tod seines älteren Bruders Bruno Nachfolger seines Vaters. Er wurde hochachtungsvoll „der Erlauchte“ genannt. Nach dem Aussterben der Karolinger 911 trugen die ostfränkischen Fürsten ihm die Königskrone an. Otto der Erlauchte fühlte sich aber zu alt für diese Bürde und lehnte dankend ab. Aber er lenkte die Wahl auf den Franken Konrad und blieb bis zu seinem Tod dessen engster Berater. Er muss wohl eine Vorahnung gehabt haben, denn der Tod ereilte Otto bereits 912, also nur ein Jahr später.

Kurze Zeit später schloss auch seine hochbetagte Mutter, Herzogin Oda, die Augen für immer. 107 Jahre soll sie alt geworden sein und hatte damit alle ihre sieben Kinder überlebt. Sie hatte ihrem Sohn Otto nach Kräften geholfen, die Familienstiftung der Ludolfinger zu vollenden und Ruhm und Glanz zu führen. Das Gandersheimer Kloster hatte sich nicht nur zu einer Versorgungseinrichtung für die weiblichen Familienmitglieder entwickelt, es war auch zum Hort des Geistes und der Wissenschaft aufgestiegen.

König Konrad I. konnte in seiner Regierungszeit den ostfränkischen Reichsverband nicht festigen und vor allem nicht einen. Das machte dem klugen Strategen zu schaffen. Und da er keinen eigenen Erben aufbieten konnte, schlug er Heinrich, den Sohn von Otto dem Erlauchten, als neuen König vor. Der Sachsenherzog war angesehen, mächtig und sein Geschlecht aufstrebend und unverbraucht. Es gibt Vermutungen, dass Konrad mit Heinrich schon Jahre vor seinem Tod eine entsprechende Nachfolgevereinbarung geschlossen hatte.

Nach dem Tode Konrads wird der Sachse Heinrich, aus dem Geschlecht der Ludolfinger, 919 zum König erhoben. Der erste sächsische König im Ostfrankenreich, ein König aus einem Volk, das erst kappe hundert Jahre zuvor christianisiert und zwangseingegliedert wurde.

Der Ludolfinger Heinrich ging nun mit Geschick und Weitsicht an die Probleme, die ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte. Das war insbesondere die Einigkeit im Reich herzustellen und nach außen sich gegen die einfallenden Ungarn zu schützen. Heinrich erfüllte seine Aufgabe erfolgreich und einte das Reich, auch gilt er als Begründer des HRR Deutscher Nation. Zu seinem Machtzentrum wurde die Nordharzregion.

Nach seinem Tod 936 übernimmt Sohn Otto seine Nachfolge, die Heinrich schon 929 zu regeln begonnen hat. Heinrich begründete die Individualsukzession, die Unteilbarkeit des Königtums und des Reiches, die auch alle seine Nachfolger beibehalten sollten. Diese nicht stattfindende Erbteilung führte zu einem schweren Streit mit Ottos jüngerem Bruder Heinrich. Nachdem Otto aber zum Kaiser gekrönt war, fand eine Aussöhnung statt und Heinrich zog sich als Herzog von Bayern zurück. Otto I., auch Otto der Große genannt, war einer der bedeutendsten deutschen Monarchen und der erste Kaiser des HHR.

Kaiser Otto regierte bis zu seinem Tod 973. Doch zuvor hatte er die Reichsunteilbarkeit und die Erbfolge, die von seinem Vater eingeführt wurde, verfestigt und fundamentiert. Seinen Sohn Otto II. machte er bereits mit 7 Jahren zum Mitkönig und 967, im Alter von 13 Jahren, zum Mitkaiser. Mit 18 Jahren trat dann Otto II. die Nachfolge seines Vaters an. Er hatte eine hervorragende Ausbildung genossen, aber es war schwer für ihn in die gewaltigen Fußstapfen seines Vaters zu treten. Nach nur 10 Jahren Herrschaft starb Otto II. plötzlich 983 im Alter von 28 Jahren. Damit war der Höhepunkt des sächsischen Königshauses der Ludolfinger überschritten.

Obwohl sein Sohn, Otto III. erst 3 Jahre alt war, hatte sein Vater seine Nachfolge schon geregelt und Otto III. wurde 983 zum König gewählt. Während seiner Unmündigkeit führte aber seine Mutter, die Byzantinerin Theophanu, die Regierungsgeschäft und wurde auch Königin und Kaiserin. Unterstützt wurde Theophanu von ihrer Schwiegermutter, Adelheid von Burgund. Theophanu, die Frau von Kaiser Otto II., war wohl die einflussreichste und mächtigste Frau und Herrscherin des Mittelalters. 994 trat Otto III. dann die Herrschaft an, aber auch er wurde nicht sehr alt und verstarb bereits 1002, im Alter von gerade 22 Jahren.

Auch hatte er keinen Thronfolger, so dass Bayernherzog Heinrich, aus der Nebenlinie der Ludolfinger, neuer König und Kaiser wurde. Heinrich II. war ein Urenkel von König Heinrich I. und letzter Ludolfinger, oder Ottone, mit Herrschaftswürde. Er war bis zu seinem Tod 1024 römisch-deutscher Kaiser. Seine Ehe mit Kunigunde von Luxemburg blieb kinderlos, was zur Folge hatte, das den Ludolfingern die erbliche Königswürde für immer verloren ging. Das Ende eines der bedeutendsten Geschlechter des Mittelalters, das immer eng mit der Harzregion verbunden war.

Die älteste bekannte Chronik zum Geschlecht der Ludolfinger, der ich mich hier bedient habe, ist ein Teil der Chronik des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Verfasst wurde sie 1216 vom Gandersheimer Domherr Everhard. Den geschichtlichen Teil dieser Chronik entnahm Everhard der „Res gestae Saxonicae“ des Mönches Widukind, der seine Aufzeichnungen Mitte des 10. Jahrhunderts in Corvey verfasste.

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2010