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Film- und Fernsehpionier Emil Mechau

Emil Mechau wurde am 19. April 1882 in Seesen geboren, wo sein Vater in einer Zuckerraffinerie arbeitete. Mechau verbrachte seine Kindheit in Seesen. Als die Zuckerraffinerie geschlossen wurde, hatte der Vater keine Arbeit mehr und die Familie zog nach Brottewitz bei Mühlberg/Elbe.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Emil Mechau eine Lehre als Feinmechaniker bei Maibuhr/Reiss in der Kreisstadt Bad Liebenwerda. Nach Abschluss der Ausbildung und ging er zu Carl Zeiss nach Jena, wo er in der Astro-Versuchswerkstatt arbeitete. Dort lernte er Oskar Barnack kennen, zu dem sich eine langandauernde Freundschaft entwickelte. Bei Carl Zeiss beschäftigte sich Mechau mit optischen Versuchen. Durch seinen Vorgesetzten Henry Siedentopf sowie dem Filmpionier Oskar Eduard Messter war ihm die Problematik flimmerfreier Projektionen bekannt und er befasste sich intensiv damit.

Bei Carl Zeiss wurde sein Projekt allerdings nicht so unterstützt, wie er es sich gewünscht hatte. 1908 bekam er ein Angebot von der Leitz GmbH in Wetzlar, die Interesse an seinen Konstruktionen hatte. Mechau ging zu Leitz und arbeitete dort als wissenschaftlicher Assistent an seiner konstruktiven Vision. Im Jahr 1910 baute er einen Filmprojektor nach seinen Vorstellungen: flimmer- und ruckelfrei. Er testete sein Gerät im örtlichen Filmtheater; das Publikum war begeistert, sah es doch erstmalig Filme ohne Flackern in einer neuen Qualität. Außerdem verhinderte der neue Projektor das Reißen des Filmes und damit die häufigste Brandursache.
Dieser neuartige Filmprojektor, der nach seinem Erfinder Mechau-Projektor genannt wurde, wurde schnell in der gesamten Filmwelt bekannt und gefragt. Daher sah sich Ernst Leitz veranlasst eine Filmprojektoren-Fabrik für Mechau-Projektoren errichten zu lassen. Dieses Leitz-Werk wurde in Rastatt erbaut.

Im Jahr 1923 wurde der Filmpalast Schauburg in Münster eröffnet, es war das modernste Lichtspieltheater seiner Zeit. Ausgestattet war das Lichtspieltheater mit Mechau-Projektoren der 3. Baureihe, die weltweit eine technische Attraktion darstellten. Wie die Westdeutsche Filmzeitung in Düsseldorf berichtete, besuchten selten zuvor so viele der höchsten politischen Würdenträger und andere Prominente eine Privatveranstaltung. Henny Porten, Star des dabei gezeigten Spielfilms Geyer-Wally, war einer der vielen Premierengäste aus der Filmindustrie.

Emil Mechaus Erfindung des Kinoprojektors wurde als Meisterwerk der deutschen optischen und feinmechanischen Industrie in den höchsten Tönen gelobt. 1931 er hielt Emil Mechau auf einer Festveranstaltung in Berlin von der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft DKG (heute FKTG) die Oskar-Messter-Medaille. Diese war die höchste Auszeichnung der Gesellschaft, die Mechau in Anerkennung seiner jahrelangen Anstrengungen als Erfinder auf dem Gebiet der Filmtechnologie erhielt. Emil Mechau war zu seiner Zeit der erfolgreichste Erfinder, Forscher und Konstrukteur im Sektor der Filmtechnologie.

Nach der Einführung des Tonfilms wurde der Leitz GmbH der finanzielle Aufwand für Weiterentwicklungen zu groß, was dazu führte, dass Ernst Leitz seine Filmprojektorfabrik in Rastatt an die AEG in Berlin veräußerte. Auch Emil Mechau ging zur AEG, die ihm weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten einräumte. Er arbeitete weiter an seinen Filmprojektoren und entwickelte seinen ersten 180-Zeilen Linsenkranz-Abtaster für das erstmals auf der Berliner Funkausstellung 1934 präsentierte Fernsehen.

Zu Beginn des Jahres 1935 wechselte Mechau zur AEG-Tochter Telefunken, bei der er im selben Jahr einen Lichtpunktabtaster entwickelte. Auf der Pariser Weltausstellung 1937 erhielt er dafür den Grand Prix in der Kategorie Innovationen und Entwicklungen. Mittels dieses Lichtpunktabtasters wurde erstmals ein Bildtelefondienst ermöglicht, bei dem man seinen weit entfernten Gesprächspartner nicht nur hören, sondern auch sehen konnte. Des Weiteren entwickelte Mechau auch die Olympia Fernsehkamera mit austauschbaren Linsen. Mit der rasch berühmt gewordenen 2.2-Meter-langen Olympia-Kanone mit ihrer 5/1600mm Leitz Linse, die einen Frontdurchmesser von 450 Millimeter hatte, konnten zum ersten Mal Fernsehübertragungen von Sportereignissen aus dem Stadion live nach außen übertragen werden. Obwohl schon fertig gestellt, konnten sein nächster 375-Zeilen Lichtpunktabtaster und seine neue Fernsehkamera für die Olympischen Spiele 1940 in Helsinki wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges nicht mehr eingesetzt werden.

Nur wenige Wochen nach Kriegsende, am 28. Juni 1945, kam Emil Mechau im Alter von 63 Jahren durch einen Unfall in seinem brandenburgischen Wohnort Koßdorf um sein Leben, als er von einem russischen Soldaten gebeten wurde, eine Handgranate zu entschärfen.

Emil Mechau hat mit seinen Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen der Film- und Fernsehtechnik diese Technologien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit mit geprägt.

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2014

 
Harzer Persönlichkeiten - Lebensbilder
von Bernd Sternal
Harzer Persönlichkeiten - Lebensbilder von Bernd Sternal

 

Die Harzregion hat in der Vergangenheit zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die Besonderes oder sogar Außergewöhnliches geleistet haben. Andere Menschen haben den Harz als ihre Heimat auserkoren und hier, mittels ihrer Schaffenskraft, Bleibendes hinterlassen. Diese Menschen möchte ich mit meinem Werk vor dem Vergessen bewahren: Sie haben es verdient.

Im ersten Band werden folgende Persönlichkeiten vorgestellt:
Wilhelm August Julius Albert, Karl Blossfeldt, Hermann Bruno Otto Blumenau, Friedrich Adolph Roemer, Gustav Adolf Spengler, Johann August Röbling, Dorothea Christiane Erxleben, Wilhelm Schmidt, Georg Heinrich & Elisabeth Concordia Crola, Emil Mechau, Martin Heinrich Klaproth, Roswitha von Gandersheim, Gottfried August Bürger, Carl Friedrich Christian Mohs, Georg Christian Konrad Hunaeus, Albert Friedrich Emil Niemann, Claire von Glümer, Heinrich Engelhard Steinweg, Karl Heinrich Adolf Ledebur, Friedrich August Christian Wilhelm Wolf, Christian Friedrich Gille, Johannes Thal, Andreas Werckmeister, Friedrich Reese und Robert Koldewey.

Die Lebensbilder werden durch 14 farbige und 84 schwarz-weiße zeitgenössische Abbildungen und Fotos ergänzt.

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