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Brockenmaler Adolf Rettelbusch

Johann Adolf Rettelbusch ist kein Harzer, auch wenn das auf Grund seiner Titulierung „Brockenmaler“ häufig angenommen wird. Rettelbusch wurde 1858 im Thüringischen Kammerforst, als achtes Kind einer Wirtsfamilie, geboren. Nach Grundschule und Realschule in Nordhausen ging er nach Weimar an die Großherzogliche Kunstschule. Später ging er nach Berlin und legte an de Königlichen Akademie der Künste sein Zeichenlehrerexamen ab. Aber eine Anstellung blieb ihm verwehrt, so dass er nach Kammerforst zurückkehren musste.

1883 hatte er dann das Glück am Kunstgewerbemuseum Berlin ein Stipendium zu bekommen und er absolvierte ein Studium der Landschafts-, Porträt- und dekorativen Malerei. Dann, von 1886 bis 1887 unternimmt Rettelbusch eine ausgedehnte Studienreise nach Italien. Dort zeichnete und malte er Aquarelle, die in seiner Heimat großen Zuspruch fanden. Er erhielt ein Angebot für eine Anstellung als Lehrer an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, welches er 1887 annahm. Dort war Rettelbusch bis zu seiner Pensionierung 1924 als Lehrer, stellv. Rektor und Rektor tätig. 1906 wurde er zum Professor ernannt.

Prof. Adolf Rettelbusch war eine engagierte Persönlichkeit, die aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt Magdeburg teilnahm. Bei drei Magdeburger Künstlervereinen zählte er zu den Gründern und war langjährig im Vorstand tätig.

Zu Pfingsten 1888 unternahm Rettelbusch eine Harzreise, die ihn auch auf den Brocken führte. Diese Exkursion muss bei Rettelbusch nachwirkenden Eindruck hinterlassen haben, denn von diesem Zeitpunkt an, bildeten Harz und Brocken einen besonderen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Auf Grund der Qualität seiner Arbeiten erwarb er sich bald den Namen eines Brockenmalers. Aber Rettelbusch malte nicht nur Harzlandschaften, sein Schaffen erstreckte sich auch auf Kirchen, Schlösser, gastronomische Einrichtungen sowie Gutshäuser im Umfeld von Magdeburg. Da er eine sehr breit angelegte Ausbildung genossen hatte, war auch die Palette seiner Maltechniken sehr breit gefächert. Während er anfangs zeichnete und aquarellierte, kam später eine Schaffensepoche der Temperamalerei und daran anschließend der Ölkreidezeichnungen. Ab etwa 1914 verschrieb er sich der Pastellmalerei die er bis zur Perfektion entwickelte.

Rettelbusch, der 1934 in Magdeburg gestorben ist, hinterließ ein sehr umfangreiches Lebenswerk. Mehr als 4.000 Bilder vermachte er allein der Stadt Magdeburg. Leider wurde dieses Erbe bei den Bombenangriffen auf Magdeburg 1945 fast vollständig vernichtet. Der verbliebene Rest befindet sich heute im Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Weitere, geschätzte mehrere hundert Bilder, befinden sich in privatem Streubesitz.

Die Liebe Rettelbusch’s zum Brocken untermauert und zementiert er, indem er im ehemaligen Brockenhotel das „Fürstenzimmer“ und die „Hexenklause“ mit großflächigen mystischen Wandbildfriesen zierte. Das Brockenhotel wurde am 17.April 1945 bei einem US-Luftangriff vollständig zerstört.
 

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2010

 
Vom Hainich zum Brocken: Stationen im Leben des Magdeburger Malers Professor Adolf Rettelbusch (1858-1934)  Gerd Kley (Autor)
Gebundene Ausgabe: 95 Seiten, deutsch Verlag: Rockstuhl; Auflage: 1 (März 2010)

Kurzbeschreibung:
Erst gegen Ende der 70er Jahre gelang es dem Autor mit Hilfe wohlwollender Mitarbeiter des Magdeburger Museums, einen ersten Einblick in den Nachlass zu nehmen, der in Hinblick auf den Zustand der empfindlichen Pastelle schockierend war. Was unpflegliche Behandlung und Ignoranz, was Kriegs- und Nachkriegswirren übrig gelassen haben, konnte nach und nach bis 1990 wenigstens erfasst und systematisiert werden. Es steht nun der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Das in Arbeit befindliche Werkverzeichnis umfasst inzwischen etwa 3000 größere und kleinere Bilder, Grafiken und Zeichnungen, die sich sowohl im Bestand von Museen als auch in privater Hand befinden. Seit 1985 fanden mehrere Ausstellungen in Mühlhausen, Magdeburg, Goslar und Wernigerode statt, die auf großes Interesse stießen und somit zeigten, dass Rettelbuschs Kunst die Zeiten der Verdammung überleben konnte.
Der Maler Adolf Rettelbusch ist vielen Thüringern, insbesondere den Lesern der regionalen Presse, durch mehrere Artikel von Walter Kley wohl bekannt, ebenso seine Brüder Ernst Jacob und Georg Christian Rettelbusch.
Als am 10. September 2008 in der Mühlhäuser Allerheiligenkirche die Ausstellung Von Island bis Italien - Reisebilder von Adolf Rettelbusch (1858 - 1934) ihre Pforten öffnete, hat sie für viele, die diesen Maler aus Kammerforst kennen und verehren, einige Überraschungen offenbart. Rettelbusch, dessen 150. Geburtstag am 15. Dezember 2008 begangen wurde, ist vielen kunstinteressierten Landsleuten in Thüringen (falls sie ihn überhaupt kennen) nur als der Brockenmaler im Gedächtnis. Manche wollten ihn sogar auf einen Heimatmaler reduzieren. Die Ausstellung sollte zeigen, dass er als Künstler in ganz Europa zu Hause war und dass er seine Motive in den unterschiedlichsten Regionen unseres Erdteils suchte und sie entsprechend seiner künstlerischen Auffassung umsetzte.
Dessen ungeachtet liebte er den Harz und den Brocken und war seiner Thüringer Heimat und seiner langjährigen Magdeburger Wirkungsstätte eng verbunden. Die Liebe zur Heimat und die Neugier auf Neues und Fremdes waren für ihn kein Widerspruch. Im Spannungsfeld von vertrauter Nähe und herausfordernder, oft exotischer Ferne entstanden seine Bilder in einer ihm eigenen Frische, die auch nach Jahren ihren Glanz und ihre Geheimnisse nicht verloren haben.
Mit der Heimatregion, der Landschaft und den Menschen um den Hainich, war Rettelbusch zeitlebens eng verbunden. So war es ganz natürlich, dass seiner im Jahre des 150. Geburtstages dort mit einer Ausstellung und einem Gedenkgottesdienst in seiner Taufkirche St. Andreas zu Kammerforst gedacht wurde. Im Vorfeld erschienen mehrere biografische Artikel des Autors in Thüringen und im Harz, die die Basis für diese zusammenfassende Arbeit bildeten. Der Autor verbindet mit dieser Veröffentlichung den Wunsch, einer breiteren Leserschaft in der Thüringer Heimat, im Harz und in Magdeburg diese bisher weitgehend unbekannte Künstlerpersönlichkeit und die Vielseitigkeit ihres Schaffens nahe zu bringen.